Leipzig. Die Luftverschmutzung mit Feinstaub kleiner 1 Mikrometer ist im ländlichen Sachsen im Schnitt um 5 Prozent pro Jahr zurückgegangen. Besonders deutlich waren die Rückgänge bei Luftmassen aus Osteuropa: Dann sanken die PM1-Konzentrationen sogar um 28 Prozent pro Jahr. Der organische Anteil in den Partikeln ging dagegen mit nur 2 Prozent pro Jahr deutlich geringer zurück: Während organische Partikel aus der Verbrennung von Mineralöl und Kohle etwa konstant blieben, stiegt der Anteil aus Biomasseverbrennung mit einem halben Prozent pro Jahr leicht an, was auf eine verstärkte Nutzung von Holz zum Heizen bzw. mehr Waldbrände hinweist. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS), der Universität Modena und MeteoSwiss nach Auswertung einer zehnjährigen Messreihe der ländlichen Hintergrundstation Melpitz bei Leipzig. Die Daten aus den Jahren 2012 bis 2022 ermöglichen durch neue Online-Messverfahren eine deutlich detaillierte chemische Analyse als bisher. Die Ergebnisse zeigten, wie wichtig Langzeitmessungen für die Auswertung von Maßnahmen zur Luftreinhaltung seien, schreiben die Forschenden im Fachjournal Atmospheric Environment.