News Release

Brasilianische Neurowissenschaftlerin enthüllt, wie Virusinfektionen das Gehirn durch mikroskopische Detektivarbeit transformieren

UC Davis-Forscherin entwickelt bahnbrechende Tiermodelle zum Verständnis, wie Viren wie COVID-19 neurologische Schäden auslösen und Alzheimer beschleunigen

Reports and Proceedings

Genomic Press

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Danielle Beckman, PhD, University of California, Davis, USA.

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Credit: Danielle Beckman, PhD

DAVIS, Kalifornien, USA, 1. Juli 2025 – In einem umfassenden Genomic Press Innovators & Ideas Interview enthüllt Dr. Danielle Beckman, wie ihre Leidenschaft für Mikroskopie zu einer Mission geworden ist, virale Auswirkungen auf die Gehirngesundheit zu verstehen und Hoffnung für Patienten zu bieten, die unter post-viralen neurologischen Symptomen leiden.

Von Rio zur revolutionären Forschung

Dr. Beckmans Reise von der angehenden Schriftstellerin in Rio de Janeiro zur führenden Neurovirologie-Forscherin verkörpert wissenschaftliche Entschlossenheit. Ihre Laufbahn begann sich während eines Physiologie-Grundkurses zu ändern, wo sie ihre Faszination für das Gehirn entdeckte. "Ich erinnere mich lebhaft an diese Vorlesung und wie fasziniert ich vom Gehirn wurde", erinnert sich Dr. Beckman. Dieser entscheidende Moment katapultierte sie in die Neurowissenschaftsforschung, der sie seitdem treu geblieben ist.

Die persönliche Dimension ihrer Forschung wurde deutlich, als ihre Großmutter Demenzsymptome entwickelte. "Diese Erfahrung vertiefte meine Neugier darauf, was im Gehirn auf zellulärer Ebene bei Alzheimer und anderen Demenzformen geschieht", erklärt sie. Diese emotionale Verbindung treibt ihre aktuelle Arbeit an, die untersucht, wie Virusinfektionen zu neurodegenerativen Prozessen beitragen.

Durchbruchsmodelle transformieren das Verständnis

Unter der Mentorschaft des renommierten Neurobiologen Professor John Morrison an der UC Davis hat Dr. Beckman unser Verständnis der viralen Neuroimmunologie revolutioniert. Ihr Team hat neuartige Rhesusaffen-Modelle entwickelt, die zelluläre Mechanismen der Alzheimer-Krankheit, Long COVID und virus-induzierter Gehirnpathologie beleuchten.

Die Forschung zeigt, wie Viren wie SARS-CoV-2 Neuronen infizieren und innerhalb weniger Tage nach der Infektion Neuroinflammation auslösen können. "Im Gegensatz zu HIV, das einen langsameren, progressiven Entzündungsprozess induziert, beobachtete unser Labor, dass SARS-CoV-2 Neuronen infizieren und Neuroinflammation innerhalb von nur sieben Tagen auslösen kann", bemerkt Dr. Beckman. Diese Erkenntnisse helfen, das schnelle Auftreten von "Gehirnnebel" und kognitiven Symptomen bei COVID-19-Patienten zu erklären.

Mikroskopische Obsession erzielt Makro-Wirkung

Dr. Beckmans Hingabe zu fortgeschrittenen Mikroskopietechniken hat sich als entscheidend für ihre Entdeckungen erwiesen. "Ich arbeite gerne mit Mikroskopie, da sie mir ermöglicht, schöne Bilder des Gehirns zu erstellen, während ich tiefgreifende Fragen darüber untersuche, wie verschiedene Zelltypen interagieren und zur Krankheit beitragen", erklärt sie. Diese technische Expertise ermöglicht es ihr, zelluläre Veränderungen zu beobachten, die zu neurologischen Symptomen beitragen.

Ihre Forschung hat kritische Verbindungen zwischen Virusinfektionen und neurodegenerativen Prozessen etabliert. Die Arbeit zeigt, wie Viren dieselben Gehirnregionen betreffen, die an Gedächtnis und Kognition beteiligt sind, und liefert wissenschaftliche Evidenz für post-virale kognitive Symptome. Welche Implikationen könnte dies für unser Verständnis anderer Virusinfektionen und ihrer langfristigen neurologischen Konsequenzen haben?

Long COVID-Community-Verbindung

Als aktives Mitglied der Long COVID-Beratungsgruppe des World Health Network verbindet Dr. Beckman Laborforschung mit Patientenvertretung. "In den letzten Jahren habe ich mich mit vielen Menschen in der Long COVID-Community verbunden und Freundschaften mit Personen geknüpft, die schwer krank sind und verzweifelt Hilfe suchen", teilt sie mit. Diese Verbindung zu betroffenen Gemeinschaften treibt ihr Engagement für translationale Forschung an.

Ihr ehrgeiziges Ziel spiegelt die Dringlichkeit der Situation wider: "Mein größter Traum ist es, einen bedeutenden Einfluss auf das Leben von Menschen mit neurologischen Zuständen nach einer Virusinfektion zu haben." Derzeit existieren keine zugelassenen Behandlungen für Long COVID, was den kritischen Bedarf für ihren Forschungsansatz unterstreicht.

Alzheimer-Forschung beschleunigen

Über COVID-19 hinaus adressiert Dr. Beckmans Arbeit breitere Fragen über entzündliche Ereignisse, die zu neurodegenerativen Erkrankungen beitragen. Ihr Team hat über acht Jahre zwei neuartige Affenmodelle für die Alzheimer-Forschung entwickelt, die sich auf Amyloid-Pathologie und Tau-Ausbreitung konzentrieren. Diese Modelle stellen bedeutende Fortschritte in der translationalen Forschung dar und bieten bessere Plattformen für Therapietests als traditionelle Nagetiermodelle.

Die Primatenmodelle exprimieren dieselben Tau-Protein-Versionen, die in menschlichen Gehirnen gefunden werden, im Gegensatz zu Nagetieren, die nur eine Form haben. "Wir denken, der Makak ist ein besseres Modell, weil er dieselben Tau-Versionen im Gehirn exprimiert wie Menschen", erklärt Dr. Beckman. Diese Ähnlichkeit macht die Modelle relevanter für das Verständnis menschlicher neurodegenerativer Prozesse.

Vielfalt und Mentorschaft in der Wissenschaft

Dr. Beckmans Engagement erstreckt sich über die Forschung hinaus zur Förderung der Vielfalt in der Neurowissenschaft. Als brasilianische und lateinamerikanische Frau hat sie zahlreiche Hindernisse überwunden, um ihre aktuelle Position zu erreichen. "Von früh an müssen Mädchen wie ich Vorurteile bekämpfen und oft hören, dass wir nicht auf demselben Niveau sind und dass die MINT-Fächer nicht für uns bestimmt sind", reflektiert sie.

Ihr Stolz darauf, ihre Ausbildung in Lateinamerika abgeschlossen zu haben, stellt gängige Wahrnehmungen über die Qualität wissenschaftlicher Ausbildung in Frage. "Ich bin stolz darauf, meine gesamte Ausbildung in Lateinamerika abgeschlossen zu haben, wo die Ausbildung, die wir erhalten, genauso gut ist wie die in reicheren Ländern", betont sie. Diese Perspektive beeinflusst ihren Mentoring-Ansatz mit Studierenden aus unterrepräsentierten Hintergründen.

Zukünftige therapeutische Richtungen

Die Forschungsimplikationen erstrecken sich weit über akademisches Verständnis hinaus. Ihr Fokus auf das Verständnis viraler Störung der Gehirnhomöostase bietet einen Rahmen für die Entwicklung von Interventionen, die neurologische Schäden verhindern oder mildern könnten.

Wie könnten ihre Entdeckungen über virus-induzierte Neuroinflammation Behandlungsstrategien für andere neurodegenerative Erkrankungen informieren? Die potenziellen Anwendungen reichen von sofortigen Long COVID-Interventionen bis zu langfristigen Alzheimer-Präventionsstrategien.

Dr. Danielle Beckmans Genomic Press Interview ist Teil einer größeren Serie namens Innovators & Ideas, die die Menschen hinter den einflussreichsten wissenschaftlichen Durchbrüchen von heute hervorhebt. Jedes Interview in der Serie bietet eine Mischung aus Spitzenforschung und persönlichen Reflexionen und vermittelt den Lesern eine umfassende Sicht auf die Wissenschaftler, die die Zukunft gestalten.

Der Artikel in Brain Medicine mit dem Titel "Danielle Beckman – a neuroscientist driven by a microscopic obsession: Unravel how viruses play a role in brain pathology," ist am 1. Juli 2025 kostenlos über Open Access in Brain Medicine unter folgendem Hyperlink verfügbar: https://doi.org/10.61373/bm025k.0077.

Über Brain Medicine: Brain Medicine (ISSN: 2997-2639, online und 2997-2647, Druck) ist eine hochwertige medizinische Forschungszeitschrift, die von Genomic Press, New York, veröffentlicht wird. Brain Medicine ist ein neues Zuhause für den interdisziplinären Weg von Innovation in der fundamentalen Neurowissenschaft zu translationalen Initiativen in der Gehirnmedizin. Der Umfang der Zeitschrift umfasst die zugrundeliegende Wissenschaft, Ursachen, Ergebnisse, Behandlungen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Gehirnstörungen über alle klinischen Disziplinen und ihre Schnittstelle hinweg.

Besuchen Sie die Genomic Press Virtual Library: https://issues.genomicpress.com/bookcase/gtvov/

Unsere vollständige Website ist unter: https://genomicpress.kglmeridian.com/


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